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Zentrale Wärmeversorgung Baitz Zentrale Wärmeversorgung Baitz

Ein neues Holzhackschnitzel-Kraftwerk erzeugt Wärme für das brandenburgische Dorf Baitz. So sichert die Genossenschaft Baitzer Heizer eG, die für diesen Zweck gegründet wurde, eine zukunftsorientierte Wärmeversorgung für den ganzen Ort.

Baitzer Heizer

Die Idee entstand aus der Not heraus. Viele der rund 70 Häuser des Straßendorfes Baitz, einem Ortsteil der Stadt Brück, waren noch mit Öfen- und Schwerkraftheizungen aus DDR-Zeiten ausgestattet. 2014 drohte den veralteten Heizkessel wegen zu hoher CO2-Emissionen das Aus. Für viele Eigentümer stand eine teure Erneuerung der Heizung bevor. Drei Nachbarn entwickelten eine klimafreundliche und preiswertere Lösung: ein zentrales Heizkraftwerk und ein Nahwärmenetz.

Ein Heizkraftwerk für das Dorf

Die Initiatoren gründeten zusammen mit rund 20 weiteren Menschen aus der Nachbarschaft die Genossenschaft Baitzer Heizer eG. Dadurch konnten sie Eigenkapital sammeln und Fördermittel beantragen. Auf einem eigens für diesen Zweck erworbenen Grundstück entstand ein Heizhaus mit Holzhackschnitzel-Heizung und thermischer Solaranlage. Die Lokale Aktionsgruppe Hoher Fläming unterstützte das Vorhaben mit LEADER-Mitteln.

Gut fürs Klima und die Region

Das Heizkraftwerk verfügt über zwei Kessel mit einer Gesamtleistung von 750 Kilowatt. Der Strombedarf der Anlage wird teilweise über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Heizkraftwerks gedeckt. Als Heizmaterial dienen Tot- und Restholz aus der Region – oft von Waldeigentümern, die Mitglieder in der Genossenschaft sind. Für den Bau des Heizhauses beauftragte die Genossenschaft ausschließlich regionale Firmen.

Im Herbst 2016 ging die Anlage in Betrieb. Inzwischen versorgt sie rund zwei Drittel der Haushalte im Ort mit Wärme. Sie profitieren von dem genossenschaftlichen Projekt: Für das Genossenschafts-Eintrittsgeld zahlten die meisten Haushalte 3 570 Euro und für einen Genossenschaftsanteil 1 500 Euro – anstelle der mindestens 10 000 Euro zur Erneuerung der eigenen Heizung. Auch die Heizkosten sind geringer als bei konventionellen Anlagen; gleichzeitig sind die Baitzer unabhängig von steigenden Öl- und Gaspreisen. Und mit dem Heizkraftwerk sparen die Baitzer jährlich etwa 120 000 Liter Heizöl und -gas ein, wodurch sie rund 338 Tonnen CO2 vermeiden.

Mehr als Heizen

Der Baitzer Heizer stärkt auch die Dorfgemeinschaft: Viele Einwohner engagieren sich in der Genossenschaft und übernehmen alle Aufgaben ehrenamtlich. Die gemeinsame und nachhaltige Wärmeversorgung macht den Ort am Rande des Hohen Fläming auch attraktiver für junge Familien: Einige sind in die Häuser ihrer Großeltern gezogen, die jetzt mit neuen Heizungen modernisiert sind.

Projektname: Zentrale Wärmeversorgung aus erneuerbarer Energie für das Dorf Baitz (Errichtung Heizhaus)

Bundesland: Brandenburg

LEADER-Region: Fläming Havel

Projektträger: Hülsdell & Hallegger GbR

Website: www.baitzer-heizer.de