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Energie mit Durchwachsener Silphie Energie mit Durchwachsener Silphie

Im Allgäu sorgt die Energiepflanze Durchwachsene Silphie für mehr Vielfalt auf den Feldern. Ein Projekt der Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) und ihren Partnern zeigte, wie ihr Anbau gelingt – und wie Landwirte und Umwelt gleichermaßen davon profitieren.

Energie blüht auf

Bioenergie ist eine wichtige Säule der Energiewende in Deutschland. Biogasanlagen nutzen hierzulande häufig Mais, da er sich gut anbauen lässt und hohe Energieerträge verspricht. Das Problem: Auf dessen Anbauflächen geht die Artenvielfalt verloren und der Boden laugt aus. Eine Alternative ist die Durchwachsene Silphie. Im Allgäu initiierten die LAGs 2017 mit Kooperationspartnern ein Demonstrationsvorhaben. Ihr Ziel: die Durchwachsene Silphie in der Region verbreiten und dem Anbau von Energiepflanzen Akzeptanz verschaffen.

Dauerkultur für lebendige Böden

Die Durchwachsene Silphie ist eine mehrjährige Pflanze: Einmal ausgesät, kann sie mehr als 15 Jahre lang zur Energieerzeugung genutzt werden – mit vielen ökologischen Vorteilen: Die Kultur braucht wenig Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz. Das verbessert das Bodenleben und die CO2-Speicherung im Boden. Die Pflanze wurzelt tief und bedeckt den Boden dauerhaft, was Erosion vorbeugt, Nährstoffe bindet und Nitrateinträge ins Grundwasser verhindert. Insekten dient sie als reichhaltige Nahrungsquelle.

Noch wächst Mais auf etwa der Hälfte des Ackerlandes im Allgäu. Um den Betrieben beim Umstieg zu helfen, schuf der ausführende Verein "renergie" zusammen mit acht Landwirten Demonstrationsflächen in den Landkreisen Oberallgäu, Ostallgäu, Lindau und Unterallgäu. Auf insgesamt 15 Hektar Land betreuten sie den Anbau, beobachteten das Wachstum der Pflanzen und werteten die Erträge aus. Die bayerische Initiative „LandSchafftEnergie“ und die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Allgäu berieten die Projektpartner. Neben der LEADER-Förderung finanzierten die Landwirte und Landkreise das Projekt mit.

Gute Erträge, besseres Image

Das Fazit der Landwirte: Die Trockenmasse-Erträge der Silphie waren vergleichbar mit denen von Mais – und ihre Pflege selbst in schwer zu bewirtschaftenden Lagen leicht.

Es gelang den Kooperationspartnern, auf die bislang unbekannte Silphie aufmerksam zu machen. Um über die Bedeutung von Landwirtschaft als Energiewirtschaft sowie über die Zusammenhänge von Klima- und Naturschutz zu informieren, boten sie Feldbegehungen und Flyer für Landwirte, Fachverbände, Imker, Schulen und Interessierte an.

Durch das Projekt konnte "renergie" mehr Landwirte für den Anbau der Silphie gewinnen. Seit 2018 wuchs die Anbaufläche auf 40 Hektar an. Auch nach Ende des Projekts vernetzt der Verein engagierte Landwirte und bietet ihnen an, das Saatgut gesammelt günstiger zu bestellen.

Projektname: Mehr Vielfalt in der Energielandschaft - mit Durchwachsene Silphie

Bundesland: Bayern

LEADER-Region: Regionalentwicklung Oberallgäu, Kneipland® Unterallgäu, bergaufland Ostallgäu und Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee (Kooperationsprojekt)

Projektträger: renergie Allgäu e.V.

Website: www.renergie-allgaeu.de